Initial und Sauvages

Die Magie der Animation wird dank der additiven Fertigung zum Leben erweckt

Nach Ma Vie de Courgette sind Claude Barras und sein Team mit einem bewegenden Animationsfilm über den Schutz unserer Ökosysteme zurück: Sauvages. Dieser Stop-Motion-Animationsfilm bot uns die einmalige Gelegenheit, unser Know-how in den Bereichen CAD und additive Fertigung in einem sensiblen und technisch anspruchsvollen Werk einzusetzen.

sauvages film animation claude barras

Trotz der technischen Komplexität der Dreharbeiten zu einem Film wie Sauvages könnte ich mir nie vorstellen, ihn mit CGI zu drehen. Der Weg dorthin ist für mich viel wichtiger als das Endergebnis.

Claude Barras
Filmregisseur
tournage sauvages © NICOLAS BURLET ©GRÉGORY BEAUSSART ©NADASDY FILM

Eine Herausforderung für die Animation: Figuren zum Leben erwecken

Die Stop-Motion-Animation beruht auf einem einfachen, aber anspruchsvollen Prinzip: Es geht darum, träge Figuren auf der Leinwand zum Leben zu erwecken, Bild für Bild. Das bedeutet, dass jede Figur Dutzende, wenn nicht Hunderte von austauschbaren Teilen hat (Münder, Augenlider, Augenbrauen usw.), die eine unendliche Anzahl von Gesichtsausdrücken ermöglichen.

Aber das ist noch nicht alles: Neben ihren ausdrucksstarken Gesichtern müssen diese Puppen auch in der Lage sein, sich zu halten, zu laufen, zu fallen und aufzustehen. Sie benötigen daher ein solides, gelenkiges und präzises Skelett – eine unsichtbare Struktur, die aber für die Illusion von Bewegung unerlässlich ist. Hier kommt unser Fachwissen ins Spiel.

Vom Scan zur Bühne: die Produktionsphasen

Um den künstlerischen und technischen Anforderungen des Projekts gerecht zu werden, erfolgte unser Einsatz in drei Hauptphasen.

1. 3D-Scannen und Reverse Engineering

Unsere Arbeit begann mit einem 3D-Scan der von den Künstlern geformten Elemente. Auf der Grundlage dieser Daten haben wir die Köpfe Reverse engineering, um brauchbare CAD-Dateien zu erstellen. Dieser Schritt stellte die Modularität der verschiedenen Komponenten der Figur und die Kompatibilität aller Teile (Köpfe, Augen, Gelenke usw.) sicher.

scan 3d sauvages
cao fichier sauvage singe

2. Entwurf und CAD-Modellierung aller Teile

Jedes Element – Gesicht, Mund, Augenlider, Skelett – wurde unter Berücksichtigung mechanischer Zwänge, der Verzahnung, der internen Gelenke und natürlich der endgültigen ästhetischen Darstellung entworfen und modelliert. Ein wahres Werk der digitalen Goldschmiedekunst.

3. Über 2.500 Teile in additiver Fertigung hergestellt

Anschließend wurde die Produktion in der additiven Fertigung von Kunststoff und Metall aufgenommen:

  • In Kunststoff für alle Teile, die auf dem Bildschirm zu sehen sind: Gesichter, Augen, Münder (in Polyjet), Augenbrauen, Köpfe und so weiter. Das sind über 1.500 Teile, die mit verschiedenen Technologien (SLS, SLA) hergestellt wurden.
  • In Metall (Edelstahl 316L), für die inneren und gelenkigen Teile: Schultern, Becken, Hände, Füße, Rumpf, Gelenke… insgesamt fast 930 präzisionsgefertigte innere Strukturteile.

Insgesamt wurden für dieses Großprojekt über 2 500 Teile in unseren Werkstätten entworfen und hergestellt.

impression 3d métal et plastique

Ein bejubelter Erfolg

Sauvages wurde von den Kritikern begeistert aufgenommen und erhielt mehrere Nominierungen (Césars, MIFA, Europäischer Filmpreis), insbesondere für die Qualität der künstlerischen Leitung und der Animation. Hinter jedem Ausdruck, jeder fließenden Bewegung steht eine sorgfältige Planung und Herstellung. Dank des 3D-Drucks waren die Animationsteams in der Lage, Figuren zu schaffen, die sowohl der künstlerischen Vision treu bleiben als auch perfekt funktionieren. Außerdem waren sie bei den Dreharbeiten und den zahlreichen Manipulationen sehr zuverlässig, so dass ein besonders anspruchsvoller Zeitplan eingehalten werden konnte.

nomination sauvages

Ein Film, der das Bewusstsein für die Probleme unserer Welt

Ich wollte die Komplexität der Dinge vermitteln. Wenn man sich mit der Realität auseinandersetzt, erkennt man, dass es um viel mehr geht als um einen Kampf zwischen den „Guten“, die den Planeten erhalten wollen, und den „Bösen“, die ihn zu ihrem eigenen Vorteil zerstören wollen. Mein Ziel war es, über eine manichäische Sichtweise hinauszugehen, indem ich versuchte, den Standpunkt eines jeden zu respektieren, um die Zuschauer zu ermutigen, selbst zu denken und ihr Verständnis der Realität weiterzuentwickeln.

Claude Barras
Filmregisseur

3D-Druck, ein Gewinn für die Animation

Unsere Zusammenarbeit bei Sauvages zeigt, wie sehr die additive Fertigung die Produktionsmethoden in der Animationsindustrie verändern kann: Zeitersparnis, hohe Präzision, umfangreiche Anpassungen und schnelle Iterationen. Wenn sich technologische Innovation mit künstlerischer Kreativität verbindet, entstehen kraftvolle Kunstwerke.